Am 23. Mai 1858 erfolgte die Grundsteinlegung der Kapelle zu Tantow, welche durch Friedrich Wilhelm VI. von Eickstedt erbaut wurde. Die ehemalige Kirche (ecclesiavagans) von Tantow war im Jahre 1805 abgebrannt. Friedrich Wilhelm VI. von Eickstedt, Freiherr auf Tantow und Radekow, hatte die Absicht, an Stelle der abgebrannten Kirche eine Familienkapelle zum Schlosse Tantow zu erbauen. Zu deren Grundsteinlegung versammelte er 21 Familienmitglieder und Gäste. An der Stelle des zerstörten Altars ließ er aus Pietät einen Gedenkstein für Hans von Eickstedt und Irmgard von Quitzow errichten. Die Güter Tantow und Radekow, nunmehr 15 Jahre im Besitz von Friedrich Wilhelm VI. von Eickstedt, waren in den früheren Verhältnissen widerhergestellt, d.h. die Zerstörungen der Kriege 1806-1813 waren beseitigt. Nunmehr war es das Bedürfnis des Freiherrn und der Gemeinde, auch die kirchlichen Verhältnisse zu ordnen. Aus Anlass der fünfhundertjährigen Feier der Erbkämmererwürde im Jahre 1857 begann man mit der Ausführung des Baus. Die Zeichnungen der Kapelle wurden vom königlichen Geheimen Oberbaurat Stler nach Entwürfen König Friedrich-Wilhelms IV. von Preußen gefertigt. Die Bauausführung erfolgte durch den Maurermeister Steinweg zu Gartz/Oder. Zu Beginn der Grundsteinlegung wurde von der Gemeinde das Lied: „Ach bleib mit deiner Gnade“ gesungen. Danach hielt Pastor Mettke unter Assistenz des Küsters Miers die Festrede und erflehte im Gebet den Segen des Allerhchsten: „Gott erhalte diesen Bau zu seinem Preis und zu seiner Ehre und nehme das königliche Haus der Hohenzollern und das theure Vaterland in seinen allmchtigen Schutz!“ Zwischen dem Eickstedtschen Schloss in Tantow und der Schlosskapelle existierte ein direkter oberirdischer Mauerzugang. Am 20. und 21. April 1945 begann die Groß Offensive der Roten Armee im Abschnitt des unteren Odertals, wobei das Tantower Schloss einen Treffer im Dachgeschoss erhielt. Es wurden Brandkanister, Minen und Bomben abgeworfen, und das Schloss derer von Eickstedt brannte völlig aus. Die Schlosskapelle jedoch blieb vom Feuer verschont, wenn auch Granatsplitter ihre Spuren hinterlassen haben. Die größere Glocke, welche zeitweise links neben dem Eingangsportal angebracht war, wurde während des 2.Weltkrieges eingeschmolzen. Seit den 50er Jahren existiert nur noch das derzeit in dem kleinen Türmchen vorhandene Glckchen, welches gegen die gerissene Glocke von 1848 ausgetauscht wurde.